die seilerbahn in frankfurt am main
aus tradition wird vision
unsere geschichte
1873 gründete wilhelm benjamin reutlinger, der aus einer traditionsreichen familie von frankfurter seilermeistern stammte, die draht- und hanfseilfabrik wilhelm reutlinger.
1889 verlegte er sie in die offenbacher landstraße, dem ort der heutigen seilerbahn – von sachsenhausen kommend kurz vor dem ortsteil oberrad.
seine nachfahren führten den familienbetrieb fort, und bis 1984 wurden auf dem rund 15000 qm großen gelände seile hergestellt.
neben anderen werkshallen ist auch die langgezogene seilerbahn selbst erhalten, in der heute noch die schienen verlaufen, auf denen der schlitten für das schlagen der seile fuhr.
das seilerei-gelände ist seit 2021 ein in teilen geschütztes denkmal der industriekultur.
hier demnächst mehr über die geschichte der familie reutlinger und ihre seilerbahn.
zukunft anders denken
auch wenn die seilerbahn selbst nicht mehr in betrieb war, ging mit der neu gegründeten firma reutlinger gmbh für professionelle abhängesysteme die produktion auf dem seilerei-gelände weiter. als 2020 der firmenstandort verlegt wurde, standen verena heubner, geborene reutlinger, und ihre zwei brüder vor der frage, was mit dem areal geschehen solle.
verena stellte sich gegen den verkauf an einen bauinvestor und kämpfte für den erhalt der seilerbahn als zukünftigen ort für kunst und kultur, für ideen und projekte, für nachhaltigkeit und demokratie.
schließlich wurde die auszahlung der beiden brüder vereinbart und so der weg freigemacht für verenas vision: wenn alle schulden abgetragen sind, soll das gesamte seilerei-gelände in die gemeinnützigkeit überführt und damit auch vor zukünftiger spekulation und eventuellen erbstreitigkeiten geschützt werden.
hier demnächst mehr über räume und visionen auf dem gelände der seilerei.
ein geschenk an die stadtgesellschaft
zusammen mit ihrem mann wolfgang, ihrer tochter aja und ihrem sohn cajus begann verena, die seilerbahn zu neuem leben zu erwecken und für die stadtgesellschaft zu öffnen.
2020 wurde schließlich der verein seilerbahn kunst & kultur e.v. gegründet, der die vielfältigen projekte koordiniert: von architektur über biologischen obst- und gemüseanbau, bäckerei, bienenzucht sowie ganzheitliche ernährung bis hin zu bildhauerei, malerei, musik, tanz, goldschmiedekunst und yoga.
ziele und werte des vereins sind in der präambel festgehalten.
cajus heubner betrieb bereits eine zimmerei auf dem gelände und hat nach und nach ateliers, probenräume, bühnen, weitere werkstätten, ein gewächshaus sowie aufenthaltsräume für helfer und gäste entstehen lassen – behutsam, mit respekt vor der historischen bausubstanz. seine schwester aja übernahm die organisation und ermöglichte das reibungslose wachsen des netzwerks.
in sichtweite der europäischen zentralbank ist so ein ort entstanden, in dem es um eine andere art von gewinn geht: nicht monetär, sondern persönlich und gesellschaftlich. Ein zukunftszentrum zum mitmachen.
alle sind eingeladen, hier ihre ideen und ihr engagement einzubringen und teil des netzwerks zu werden, das ein besseres stadtleben wahr machen will.
hier demnächst mehr über menschen und projekte im netzwerk seilerei.