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Führung auf der Frankfurter Reeperbahn – entdecken Sie ein neues Kreativquartier
Eine Führung auf der Frankfurter Reeperbahn – Sie denken an Rotlicht, Vergnügen, Gastronomie vielleicht auch Kultur? Dies gilt für Hamburg. Reeperbahn ist der norddeutsche Begriff für Produktionsstätten von Seilen, in Frankfurt Seilerbahn genannt. Die ehemalige Seilerei des Frankfurter Traditionsunternehmens Reutlinger gibt es hier nun zu entdecken mit Kunst, Kultur, Musik, Vergnügen, Gastronomie, nur kein Rotlicht.
Die Führung:
Alte Fabrikanlagen würde man an verschiedenen Stellen in Frankfurt suchen, aber eher nicht zwischen Sachsenhausen und Oberrad. Aber dorthin zog Ende des 19. Jahrhunderts die Seilerei Reutlinger aus dem engen Stadtgebiet, da man zum Drehen der Seile eine 340 m lange Reeperbahn, um den Hamburger Begriff nochmal zu gebrauchen, bauen musste und hier den nötigen Platz fand.
Der Stammbaum der Familie Reutlinger ist in Frankfurt bis ins 15. Jh. zurückzuverfolgen, dabei seit dem 17. Jahrhundert mit der Berufsbezeichnung Seiler. Historische Sternstunden der Reutlinger Seile waren das Hochziehen der Germania auf dem Niederwalddenkmal oder das des Atlas der den Frankfurter Hauptbahnhof krönt.
Die historischen Fabrikhallen wurden im Krieg zerstört, die Produktion danach an diesem Standort wieder aufgenommen. Mitte der 1980 er Jahre wurde die Drahtseilproduktion eingestellt und man begann danach in einer operativen Gesellschaft, der Reutlinger GmbH, mit der Entwicklung und Produktion von Seilgleiter-Abhänge-Systeme. 2021 zog sie nach Nieder-Eschbach, neben das Ikea-Gelände. Die Reutlinger GmbH ist mittlerweile einer der größten Hersteller für Abhänge Systeme weltweit und Spezialist für Drahtseilhalter.
Mit dem Auszug der operativen Gesellschaft wurde das Gelände der Wilhelm Reutlinger GmbH + CO KG in der Offenbacher Landstraße 190 von einem Teil der Familie komplett übernommen, um hier eine ganz neue und andere Erfolgsgeschichte entstehen zu lassen. Das alte Fabrikationsgelände wird auf vielfältige Weise für Kunst, Konzerte, aber auch als Werkstatt und Arbeitsort genutzt. Viele spannende Spuren der früheren Fabrikation sind noch zu entdecken: So der überdachte Teil der Seilerbahn, ein ca. 155 m langes Bauwerk, dass sich bis in den Bereich der Kleingärten zieht. Das Gebäude ist eigentlich die Ummantelung eines Schienenstrangs, auf dem mit einer Seildrehmaschine Naturfaserseile, Sisal und Hanfseile bis Mitte/Ende der 50 er Jahre hergestellt wurden. Im Verlauf der Führung werden diese ehemaligen Produktionsstätten zu sehen sein. Ein Teil der Seilerbahn wird bereits seit Mitte der 1980er Jahre als Künstlerateliers genutzt, die nicht minder interessant anzusehen sind. Daneben gibt es noch eine kooperative Werkstatt, in der u.a. aus Frankfurter Bäumen, Frankfurter Möbel gemacht werden, ein Skulpturengarten, Tinyhouses und nicht zuletzt die großen Hallen in denen Musikveranstaltungen und -aufführungen, Tagungen Weiterbildungsveranstaltungen und Kurse etc. stattfinden. Die Führung endet dann dort an einer Bar, wo es nicht an Ideen mangeln wird, was hier noch alles passieren kann.
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