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Future Grounds. Songs for the feeling of knowing. *performance*
Future Grounds. Songs for the feeling of knowing. lädt in einen Kosmos von Vorhersagen und Prognosen ein und nimmt
“The brain works as a prediction machine. We are constantly making predictions about the environment. “ [Turan, Gözem: Interview. Frankfurt am Main, 22.11.2022.]
Wie entstehen Vorhersagen? Wie beeinflussen sie unsere Gegenwart, unser Handeln und die Vorstellungen von Zukunft? Welche Rolle spielen Imagination, Interpretation, Vorurteile und künstliche Intelligenz in der Entstehung von Vorhersagen?
Julia Novacek entwickelt mit ihrem Team einen dokumentarisch-musikalischen Abend, in dem Musik, KI Systeme und Dokumentarfilm in einer orchestralen Anordnung zusammenfinden.
Glitches, Verschiebungen und Fehler entstehen und werden in den Abend eingeflochten. Im Sinne der Autorin und Kuratorin Legacy Russel können Glitches als Verschiebungen, Formen der Verweigerung verstanden und gelesen werden. Sie zeigen ein Dazwischen auf und bieten Möglichkeiten, aus bestehenden, festen Systemen auszubrechen.
Prognosemärkte, Klimaforschung, Risikomanagement, Hirnforschung und Wahrsagerei fügen sich dabei in der großen Fabrikhalle der Alten Seilerei zu einem Forschungsfeld zusammen. Für das Projekt arbeitet das Team mit Expert:innen aus Frankfurt zusammen. U.a. mit Anna Possner (Atmosphärenwissenschaftlerin, Universität Frankfurt), Gözem Turan (Entwicklungspsychologin, Universität Frankfurt), Angela Grötsch (Hellseherin). Sie erzählen, welche Bedeutung Vorhersagen in ihren jeweiligen Arbeitsfeldern haben und wie diese getroffen werden, welche Parameter bedeutend sind und welche Rolle Visualisierungen dabei spielen.
Der Komponist und Performer Elischa Kaminer schreibt Musik für elektronische und akustische Instrumente, Künstliche Intelligenz und Stimme: Die Perkussionistin Angela Wai-Nok Hui, ausgestattet mit einem Motion Capture Suit, der ihre musikalischen Bewegungen ins Digitale übersetzt und die Sängerin Sophie Wenzel erweitern sich zu einem hybriden Klangkörper und vertonen Zukunftsprognosen, erzeugen Noise und lassen sich, zusammen mit dem Publikum, die Zukunft durch ein KI-Orakel voraussagen.
Die Medienkünstlerin Eni Brandner entwirft Animationen und lässt digitale Wolken und spekulative Bilder, von künstlichen Intelligenzen erstellt, auf den Wänden der Fabrikhalle der Netzwerk Seilerei vorbeiziehen. Sie ergänzen das Setting um die von Artemiy Shokin geschaffenen Objekte und räumlichen Interventionen.
In diesem Spekulationsraum kommen die unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Stimmen in einem musikalischen Ensemble zusammen. Sie ergänzen sich, finden (Dis-)Harmonien und verweben sich zu einem klanglich und thematisch verheißungsvollen Netzwerk.
Donnerstag, 30.03.2023, 20h (Premiere)
Freitag, 31.03.2023, 20h
Samstag, 01.04.2023, 20h
Tickets & Infos:
Ticketreservierungen und Infos zur Produktion: projects@julianovacek.com
Team
Regie und künstlerische Leitung: Julia Novacek
Musikalische Leitung, Komposition und Performance: Elischa Kaminer
Ausstattung und Visualisierungen: Artemiy Shokin
Medienkunst, Animation, Motion Capture Programming und Performance: Eni Brandner
Dramaturgie: Lina Schonebeck
Perkussion und Performance: Angela Wai-Nok Hui
Gesang und Performance: Sophie Wenzel
Mit: Angela Grötsch (Hellseherin), Anna Possner (Atmosphärenwissenschaftlerin, Universität Frankfurt), Gözem Turan (Entwicklungspsychologin, Universität Frankfurt) und tba.
Produktionsleitung: Verena Strasser
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Julia Koch
How we connect
Julia Novacek ist Performance- und Filmemacherin, die immer wieder in neuen Kontexten und künstlerischen Konstellationen arbeitet. Gezeigt wurden die Arbeiten der Künstlerin auf internationalen Film- und Performancefestivals als auch in vielen deutschen Produktionshäusern u.a. bei WERK-X (Wien) 2021, Klosterruine (Berlin) 2020, Nocturnal Unrest (FFM) 2020, SON/TON Festival (Brüssel) 2018, Flausen Festival 2018, Hessische Theatertage 2017, Kasseler Dokfest 2017, Casa del Sol (Los Angeles) 2017, Brut Konzerthaus (Wien), K3 Kampnagel (Hamburg). Neben ihren Soloarbeiten arbeitet sie seit 2019 mit Ruby Behrmann und Evamaria Müller als das Künstlerinnen-Filmkollektiv Studio Studio, in dem der Wandel der Lebens- und Alltagskultur im ländlichen Raum künstlerisch erforscht wird. Seit 2018 kooperiert sie u.a. mit dem Performance Kollektiv andpartnersincrime und zuletzt mit Joana Tischkau und Hanna Steinmeier in der Produktion „RAGE. A Tennis Western“, die 2021 mit dem Hessischen Theaterpreis ausgezeichnet wurde.
Julia Novacek und Artemiy Shokin arbeiten seit 2015 regelmäßig in unterschiedlichen Konstellationen zusammen und realisieren Performances, Filme und Installationen. In den letzten Jahren entstanden so z.B. Projekte wie “STREAMS. Catching Caches” am Werk-X PETERSPLATZ (Wien), „Antigone Archivoper“, Schwere Reiter (München) 2020 von Novacek und Shokin. 2017 erhielten Novacek und Shokin gemeinsam ein Flausen-Stipendium. Die Medienkünstlerin Eni Brandner gestaltete bereits für “STREAMS. Catching Caches.” Animationen, Motion Design und Videos. Mit Elischa Kaminer hat Julia Novacek u.a. für den Film “ Reisemobil-Stellplatz 1230 Wien” kooperiert, 2018 standen sie in der Chicks* Produktion “SOFT SKILLS gonna bite” neben anderen – wie Artemiy Shokin – gemeinsam auf der Bühne des Mousonturms (eingeladen zu Flausen Festival, Impulse Festival).